Dienstag, 8. Dezember 2015

Frühling im Winter

Endlich Schnee!
Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber etwa vor drei oder vier Wochen, da gab es endlich Schnee. Nein, richtigen Schnee, nicht nur so einen kleinen Hauch. Nein, richtigen Schnee.
Da bekamen es einige Leute mit der Angst zu tun und fegten schon einmal die Garageneinfahrt.
Man kann ja nie wissen ...
In den Wetternachrichten war dann die Rede von der Warmluft, die in den nächsten Tagen aus Spanien und Nordafrika zu uns kommt.
Nun, ich habe sofort alles stehen und liegen gelassen und lediglich nagelneue Winterreifen besorgt. Mit denen fuhr ich dann auch, deutliche Spuren im Schnee hinterlassend, zum Supermarkt und zur Tankstelle.
Ja, das war es schon.
Am nächsten Tag, am nächsten Morgen: Nichts, Niente, Nada, Alles Fott!
Jetzt sitzen wir hier im Westerwald, Dreihundertundzehnmeter hoch, und warten.
Wir warten auf den Schnee.
Heute furchtbare 9,2° Grad, kein Wind und kein Schnee.
Wie halten das die Tiere nur aus!!!
Ich mache mir langsam Sorgen ...

Dienstag, 17. November 2015

Kuchen satt !!!

Wir machen uns auf den Weg zur Mitte der Gemeinde.
Dort befindet sich eine schöne Bäckerei mit Café.
Aber die eigentliche Überraschung zeigt sich in dem Ladenlokal vorher:
Endlich gibt es bei uns in der Gemeinde ein gutes Obst- und Gemüsegeschäft.
Wir halten kurz im Sauseschritt und Feldsalat wandert in die Tüte.
Und: Es gibt FRISCHEN Spinat. Mein Gott...
Weiter zum Café.
Das Angebot an Torten und Teilchen ist überschaubar, aber nett und freundlich.
Also, die dralle Bedienung. Nett und freundlich.
Herrentorte, Schwarzwälder Kirsch und Flockensahne landen auf den kleinen, unpraktischen Tischen. Na ja, besser als nix und sehr sauber.
Mein Kakao besteht tatsächlich aus Milch mit richtigem Kakaopulver.
Wo gibt es das noch?
Latte Macchiato - heiss und riesig.
Sogar der Bürgermeister ist zu Gast.
Typisch: Kaum sind wir mal draussen, schon steht die Prominenz herum.
Selbst Anita, die direkte Nachbarin, ist dort zu Gast.
Sie musste genau wie wir drei Kilometer weit fahren, um uns dort zu treffen...

Samstag, 14. November 2015

Paris

Nach diesem ungeheuerlichem Verbrechen kann ich nur noch schweigen.
Ich gedenke der Opfer.
Meine Trauer gilt den Angehörigen.
Und dem ganzen Land.
Ich danke den Sicherheitskräften, egal ob Frauen oder Männer.

R.i.p.

Sonntag, 8. November 2015

Wegebau...

Beim Schlendern durch Feld und Wald fühlt man sich in aller Regel sehr geborgen und denkt so leise für sich hin:
Oh, wie schön sich doch das Eine mit dem Anderen fügt.
Die Wiesen und Felder, die Äcker und Wälder - einfach nur wunderbar.
Nun durfte ich in den letzten Tagen eine neue Erfahrung machen.
Die Wege und Stege, die uns dort draussen begleiten, die fallen nicht vom Himmel.
Im Gegenteil: Sie sind oft das Ergebnis harter Arbeit.
Eine Gruppe der Ehrenamtler vom Naturerlebnispfad hatte sich Freitags getroffen,
um einen beschädigten Feldweg mit einfachen, aber sehr guten Maßnahmen wieder in Ordnung zu bringen.
Dazu hatte ein kundiges Mitglied einen ordentlichen Haufen Grobsplitt mit dem Traktor und der Hydraulikschaufel zum Weg gebracht und dort zur Weiterverarbeitung platziert.
Die Ehrenamtler griffen zu Schaufeln und Rechen, um den beschädigten Weg an den Rändern mit diesem Splitt wieder aufzufüllen und zu reparieren.
Auf meine Frage: Und, warum gibt es keine Schubkarre? - um den Splitt zu transportieren -
erhielt ich hoch vom Traktor die verschmitzte Antwort:
Das hier ist deine Schubkarre!
So hielt bei bester Laune die Arbeit uns nicht auf, und, ich danke nochmals sehr herzlich,
ein edler Kümmelbrand aus dem Westerwald begleitete die Ehrenamtlichen bis zum guten Schluß.
Die Reste vom Splitt wurden am Abladeplatz mit den Erfahrungen aus dem Gleisbaubereich
wieder zusammengekehrt und so verstreut, dass alles wieder seine Ordnung hatte.
Nach zweieinhalb Stunden war das Werk vollbracht und wir trollten uns wieder in die warmen Stuben.
Dort spürte dann der Eine oder der Andere Knochen und Muskeln an Stellen, die er vorher garnicht kannte...

Dienstag, 27. Oktober 2015

Spinnen? Sex in der Dusche...

ACHTUNG! DIESER TEXT IST KEIN SYMBOL ZU MEINER SEXUALITÄT!

Natürlich gehe ich vollkommen nackt in die Dusche.
Vorher noch das Deckenfenster geöffnet, damit die frische Herbstluft auf mich niederfallen kann.
Kaum prallen die ersten Strahlen auf mich herab, da wandert mein Blick an die Decke.
Ja, Potzblitz, was ist das?
Dort spillern zwei Spinnen um die Wette, eine etwas größer, eine etwas kleiner.
Es sind diese Spinnen, die gelegentlich an der Decke oder in einer Ecke so spillerig herumhängen, dass man sie mit dem Staubwedel einfach so mitnimmt.
Aber nicht hier über mir in der Dusche!
Ich könnte ja jetzt einfach mit dem Strahl...
NEIN, kommt nicht in Frage.
Das ist doch eine Hochzeit, da geht man nicht dazwischen, da schaut man voller Andacht zu.
Gut, zwischendurch wird auch geduscht, das war ja der Sinn und der Zweck.
Dann geht das Paar auseinander, ruhig und wenig zappelnd.
Aber was ist das?
Kaum habe ich damit begonnen, mit dem Handtuch zu arbeiten, sind die beiden wieder bei der Sache.
Und es folgt die nächste Pause und die nächste Vögelei.
Ich weiss nicht, wie oft diese Spillerspinnen es miteinander treiben, aber so oft und so schnell hintereinander?
Mann, Mann, Mann - da bin ich platt.
Vollkommen entspannt gleite ich in die frische Wäsche.
Puuuhhh...

Dienstag, 13. Oktober 2015

Wolfram Siebeck...

Mit Wolfram Siebeck haben wohl Generationen von Lesern ihren Genuss gesteigert.
Aber Hilde hält locker mit.
Wo Wolfram Siebeck die Textur belauscht, da lauscht Hilde auf das Öffnen.
Das Öffnen einer Dose, das Öffnen der Backofentüre, das Öffnen des Trockenfutters,
ja, sogar wenn ich die Dusche verlasse, dann hört sie das Öffnen der Duschtüren.
Darüber hinaus erweist sich Hildes Geschmack als äusserst wählerisch.
Vom Curryhähnchen bitte nur ein wenig Brust.
Vom Lachs bitte keine Haut, nur die zart gebratenen Filets.
Beim Tafelspitz bitte keinen Meerrettich, nur das Fleisch.
Die geräucherte Forelle bitte ohne Gräten.
Gnocchi mit Spinat und Mozzarella - geht gar nicht.
Lasagne - riecht gut, ist aber viel zu heiss.
Joghurt, geht immer, aber bitte nur zwei Teelöffel.
Spinnen? Gerne.
Mäuse? Sehr gerne.
Meinen großen Zeh? Manchmal, zur Strafe.
Dann weiss ich, dass Hilde Hunger hat.

Samstag, 10. Oktober 2015

Der Seufzer

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.

Der Seufzer dacht' an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm -
und er sank - und ward nimmer gesehen.

Christian Morgenstern

Montag, 5. Oktober 2015

Achtung! Quitten!!!

Das kann voll ins Auge gehen:
Quitten ernten.
Im Garten steht seit mehr als dreißig Jahren unser schöner Quittenbaum.
Er gibt den Ameisen, die in ihm wohnen, reichlich Nahrung.
Sie krabbeln tagaus und tagein über ihm herum.
Und nun, im frühen Herbst, leuchten die gelben Früchte und rufen:
Pflückt uns!!!
Ja, gerne, aber es gibt ein kleines Problem:
Die Quitten wachsen über den ganzen Baum verteilt, manche in fünf oder sechs Metern Höhe.
Wenn dann Herr Newton mit seiner Erdanziehung in der Nähe ist, da ruft der Kölner in mir leicht:
Naaaacht Matthes!
Denn die Quitten, reif und schwer, fallen beim Ernten gerne mal im halben Dutzend auf den Pflücker herab.
Wehe, man steht dann in der Fall-Linie.
Ein rascher Sprung zur Seite, und der Kopf bleibt frei von Beulen.
Aber, ich habe Zeit und klaren Wodka mit vierzig Prozent.
Die Quitten kommen in den Froster. Dort gefrieren sie, wie gewünscht.
Danach aufgetaut, abgerieben und zerschnitten. In tausend kleine Teile.
Die kommen dann mit dem Wodka und braunem Rohrzucker in weite Gefäße.
Für mindestens sechs Wochen, täglich einmal geschüttelt.
Das Ergebnis?
Quittenlikör vom Feinsten.
Ein Geschenk für die Liebste und Freunde.
Und so lecker!!!

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Endlich Sex...

Das dachte sich auch die Spinne, die voll fett an der Wand saß und wartete.
Ich kam gerade schwer bepackt vom Einkaufen, starrte die Wand an, und musste wohl handeln.
Ich konnte es unmöglich riskieren, dass die Liebste auf die gleiche Stelle starrt, um dann zu rufen: Mach das weg. MACH DAS WEG !!!
Die Jüngste hatte zuletzt ein Spinnchen auf dem Tisch entdeckt, rannte daraufhin dreimal ums Haus, um garantiert im Freien zu sein, und ich trug dieses Spinnchen hinaus.
Aber dieser Ömmes an der Wand, der nur auf Sex aus war, den konnte ich leider in kein Glas reinbugsieren.
Der war an der Wand einfach zu hoch und zu groß.
Und kroch langsam immer höher.
Und höher.
Ich hatte keine Wahl.
Mit den Gartenclogs an den Füßen auf den Wackelsessel, mit der Fliegenklatsche gezielt, und:
Zack, der Schlag sass. Perfekt auf die Zwölf.
Später am Abend, die Liebste voll entspannt, meinte ich nur:
Schau mal dort!
Sie erstarrte und rief: Haste die nur für mich dort kleben lassen?
Ja, Du hättest es doch sonst nicht geglaubt...
Frauen: Man kann machen, was man will, immer falsch.
Na ja, nicht immer...

Mittwoch, 30. September 2015

Bratkartoffeln, aber richtig!

Du meine Güte, bisher dachte ich, ich kann gut kochen.
Die dicke Gusseiserne wurde mit reichlich Butter und frischen Kartoffelscheiben gefüllt.
Herumgeschwenkt und der Inhalt mit einem Kniff emporgeschleudert und auf der Seite, die noch nicht angebraten war, wieder eingeholt.
Dazu braucht es einer gewissen Geschicklichkeit und kräftigen Handarbeit.
Bei der Geschmiedeten ist alles anders.
Das neutrale Sonnenblumenkernöl wird erhitzt.
Bis man die Hitze spürt. Dann die rohen Kartoffelscheiben reingleiten lassen.
Anbraten und mit dem Heber aus Edelstahl wenden.
Und wenden, und wenden.
Nach cirka fünfzehn Minuten salzen und pfeffern.
Und wenden. Farbe nehmen lassen.
Jetzt zeigen die ersten Scheiben DEUTLICH! Farbe und werden KROSS!
Rohe Zwiebel, fein gewürfelt, dazugeben. Unterheben.
Wenden und servieren.
Spiegelei, Salat und Reissdorf-Kölsch.
Passt schon!

Dienstag, 29. September 2015

Geschmiedete Pfannen...

Endlich!
Nachdem ich in den letzten Jahren in Köln immer mal wieder im Profi-Küchengeräte-Geschäft
 ( Badorf ) seufzend vor den geschmiedeten Pfannen gestanden habe, schmückt seit  Samstag ein ebensolches Exemplar bei mir den Herd.
Danke den Überbringern, danke!
Ich habe sie gestern nach allen Regeln der Kunst eingebrannt, und ich glaube, dass einige Nachbarn die Fenster extra geöffnet haben, um den Duft von frischen Bratkartoffeln auf sich einwirken zu lassen.
Denn, um die Pfanne richtig einzubrennen, habe ich sie auf der Terrasse mit viel Öl und frischen Kartoffeln und zwei Handvoll Salz einbrennen lassen.
Über die volle Distanz von dreissig Minuten und auf höchster Stufe.
Danach mit Salz und Küchenpapier ausgerieben und am Abend die ersten Steaks gebraten.
Mein lieber Scholli.
Das waren die besten Steaks, die ich bisher selbst gebraten habe.
Und ich habe schon einige gebraten!
Ich rede jetzt hier nicht von Rinderfilets.
Die bekommt jeder Koch auch ohne geschmiedete Pfanne perfekt hin.
Kein Problem. Aber heute Abend? Bratkartoffeln und Salat.
Was sonst???