Dienstag, 27. Oktober 2015

Spinnen? Sex in der Dusche...

ACHTUNG! DIESER TEXT IST KEIN SYMBOL ZU MEINER SEXUALITÄT!

Natürlich gehe ich vollkommen nackt in die Dusche.
Vorher noch das Deckenfenster geöffnet, damit die frische Herbstluft auf mich niederfallen kann.
Kaum prallen die ersten Strahlen auf mich herab, da wandert mein Blick an die Decke.
Ja, Potzblitz, was ist das?
Dort spillern zwei Spinnen um die Wette, eine etwas größer, eine etwas kleiner.
Es sind diese Spinnen, die gelegentlich an der Decke oder in einer Ecke so spillerig herumhängen, dass man sie mit dem Staubwedel einfach so mitnimmt.
Aber nicht hier über mir in der Dusche!
Ich könnte ja jetzt einfach mit dem Strahl...
NEIN, kommt nicht in Frage.
Das ist doch eine Hochzeit, da geht man nicht dazwischen, da schaut man voller Andacht zu.
Gut, zwischendurch wird auch geduscht, das war ja der Sinn und der Zweck.
Dann geht das Paar auseinander, ruhig und wenig zappelnd.
Aber was ist das?
Kaum habe ich damit begonnen, mit dem Handtuch zu arbeiten, sind die beiden wieder bei der Sache.
Und es folgt die nächste Pause und die nächste Vögelei.
Ich weiss nicht, wie oft diese Spillerspinnen es miteinander treiben, aber so oft und so schnell hintereinander?
Mann, Mann, Mann - da bin ich platt.
Vollkommen entspannt gleite ich in die frische Wäsche.
Puuuhhh...

Dienstag, 13. Oktober 2015

Wolfram Siebeck...

Mit Wolfram Siebeck haben wohl Generationen von Lesern ihren Genuss gesteigert.
Aber Hilde hält locker mit.
Wo Wolfram Siebeck die Textur belauscht, da lauscht Hilde auf das Öffnen.
Das Öffnen einer Dose, das Öffnen der Backofentüre, das Öffnen des Trockenfutters,
ja, sogar wenn ich die Dusche verlasse, dann hört sie das Öffnen der Duschtüren.
Darüber hinaus erweist sich Hildes Geschmack als äusserst wählerisch.
Vom Curryhähnchen bitte nur ein wenig Brust.
Vom Lachs bitte keine Haut, nur die zart gebratenen Filets.
Beim Tafelspitz bitte keinen Meerrettich, nur das Fleisch.
Die geräucherte Forelle bitte ohne Gräten.
Gnocchi mit Spinat und Mozzarella - geht gar nicht.
Lasagne - riecht gut, ist aber viel zu heiss.
Joghurt, geht immer, aber bitte nur zwei Teelöffel.
Spinnen? Gerne.
Mäuse? Sehr gerne.
Meinen großen Zeh? Manchmal, zur Strafe.
Dann weiss ich, dass Hilde Hunger hat.

Samstag, 10. Oktober 2015

Der Seufzer

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.

Der Seufzer dacht' an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm -
und er sank - und ward nimmer gesehen.

Christian Morgenstern

Montag, 5. Oktober 2015

Achtung! Quitten!!!

Das kann voll ins Auge gehen:
Quitten ernten.
Im Garten steht seit mehr als dreißig Jahren unser schöner Quittenbaum.
Er gibt den Ameisen, die in ihm wohnen, reichlich Nahrung.
Sie krabbeln tagaus und tagein über ihm herum.
Und nun, im frühen Herbst, leuchten die gelben Früchte und rufen:
Pflückt uns!!!
Ja, gerne, aber es gibt ein kleines Problem:
Die Quitten wachsen über den ganzen Baum verteilt, manche in fünf oder sechs Metern Höhe.
Wenn dann Herr Newton mit seiner Erdanziehung in der Nähe ist, da ruft der Kölner in mir leicht:
Naaaacht Matthes!
Denn die Quitten, reif und schwer, fallen beim Ernten gerne mal im halben Dutzend auf den Pflücker herab.
Wehe, man steht dann in der Fall-Linie.
Ein rascher Sprung zur Seite, und der Kopf bleibt frei von Beulen.
Aber, ich habe Zeit und klaren Wodka mit vierzig Prozent.
Die Quitten kommen in den Froster. Dort gefrieren sie, wie gewünscht.
Danach aufgetaut, abgerieben und zerschnitten. In tausend kleine Teile.
Die kommen dann mit dem Wodka und braunem Rohrzucker in weite Gefäße.
Für mindestens sechs Wochen, täglich einmal geschüttelt.
Das Ergebnis?
Quittenlikör vom Feinsten.
Ein Geschenk für die Liebste und Freunde.
Und so lecker!!!

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Endlich Sex...

Das dachte sich auch die Spinne, die voll fett an der Wand saß und wartete.
Ich kam gerade schwer bepackt vom Einkaufen, starrte die Wand an, und musste wohl handeln.
Ich konnte es unmöglich riskieren, dass die Liebste auf die gleiche Stelle starrt, um dann zu rufen: Mach das weg. MACH DAS WEG !!!
Die Jüngste hatte zuletzt ein Spinnchen auf dem Tisch entdeckt, rannte daraufhin dreimal ums Haus, um garantiert im Freien zu sein, und ich trug dieses Spinnchen hinaus.
Aber dieser Ömmes an der Wand, der nur auf Sex aus war, den konnte ich leider in kein Glas reinbugsieren.
Der war an der Wand einfach zu hoch und zu groß.
Und kroch langsam immer höher.
Und höher.
Ich hatte keine Wahl.
Mit den Gartenclogs an den Füßen auf den Wackelsessel, mit der Fliegenklatsche gezielt, und:
Zack, der Schlag sass. Perfekt auf die Zwölf.
Später am Abend, die Liebste voll entspannt, meinte ich nur:
Schau mal dort!
Sie erstarrte und rief: Haste die nur für mich dort kleben lassen?
Ja, Du hättest es doch sonst nicht geglaubt...
Frauen: Man kann machen, was man will, immer falsch.
Na ja, nicht immer...