Dienstag, 29. März 2016

Am offenen Herzen...

Das muss man wissen:
Eine OP am offenen Herzen ist leider kein Kinderspiel.
Den Eingriff selbst bemerkt man nicht, die Tage danach sind schmerzhaft, verstörend, mühsam und sehr einsam.
Einsam deshalb, weil niemand da ist, der die Schmerzen der entzogenen Menschenwürde wieder gut machen kann, das pausenlose Klingeln der Überwachungsapparate, die Betriebsamkeit bei Tag und Nacht auf der Intensivstation, das Murmeln der Ärzte und das Bergbachrauschen der Sauerstoffversorgung.
Ich stöhne hier auf allerhöchstem Niveau, es gab völlig ungenießbares Essen, liebevolle Schwestern und Pfleger, Angehörige täglich und Qualen und Gebete, die mich aus dieser wurmähnlichen Situation wieder hinaus führen sollten.
Ich habe es geschafft.
Die zahlreichen Spezialisten haben mich operiert, die Schwestern gepflegt und mich wieder an das Leben herangeführt.
Dafür danke ich Allen. Uneingeschränkt und mit tiefem Respekt.
Vielen Dank.

Dienstag, 23. Februar 2016

Stille

Ist auch mal ganz schön.
Einfach nur Stille.
Danach das Sonnengebet.
Surya Namaskar.
Und wieder Stille.
Ommmmmm....

Montag, 8. Februar 2016

Wir haben geöffnet !

Ein Schild mit diesem Kernsatz findet man heutzutage sehr selten.
In der Regel stehen die Öffnungszeiten auf der Eingangsscheibe der Geschäfte oder untermalen das Schild der Praxis des Hausarztes u.ä.
Bei mir finden sich keine festen Öffnungszeiten, auch nicht am Futterhäuschen für die Vögel.
Im Gegenteil: Ich mache auf, wann ich will und die Vögel werden gefüttert,
weil die Liebste es so will.
Es sei denn, sie ruft mich an und fordert mich dabei auf, die Tiere endlich wieder mal zu füttern.
Das Gleiche gilt für Hilde und ihr Katzenbuffett.
Es hat immer geöffnet, aber manchmal entsprechen die Zutaten nicht ihren Wünschen und sie muss mich mit verachtendem Blick bestrafen.
Ich reagiere in aller Regel und lege frisch auf.
Allerdings kann es gelegentlich passieren,
dass ihr auch die neue Ware nicht gefällt und dann wandern fünfundzwanzig Cent in den Abfall.
Der hat immer geöffnet.

Heute:

Streifen vom Roastbeef aus der geschmiedeten Eisenpfanne.
Dazu einen Salat mit Chicorée, Orangen, Äpfeln und Banane. Reis.
Plus Chardonnay.
Natürlich geöffnet.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Tiefschnee ...

Endlich!
Das Thermometer zeigt Minusgrade an, ja minus 7,9° Grad.
Rund ums Haus liegt Schnee. Ich schätze mal 6,2 Zentimeter.
Das klingt gewiss nicht nach viel, aber für einen Katari wäre das schon too much.
Denke ich mir.
Ich habe die Glätte leider unterschätzt.
Trete ich kurz vor Mitternacht auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen:
PATSCH !
Schon liege ich in voller Länge im Schnee.
Um mich herum nur Schnee und darunter Glatteis.
Ich kann mich nirgendwo festhalten und daran hochziehen, denn ich liege auf dem Rücken und bekomme vor lauter Schreck erst Mal keine Luft.
Die Terrassentüre steht weit offen, Hilde sitzt auf dem Sessel und schaut mir zu.
Ja, sie schaut mir zu und scheint zu lächeln.
Verdammter Mist!
Ich setze mich auf den Hintern und rutsche ganz langsam und vorsichtig in Richtung Türe.
Hilde betrachtet die Angelegenheit kritisch.
Ich stelle fest, dass es mir gelungen ist, die ganze Zeit die brennende Zigarette formvollendet in der linken Hand zu halten.
Das kommt mir nun doch sehr bekloppt vor und ich lege den Glimmstengel einfach zur Seite.
In den tiefen Schnee.
Danach trete ich ins warme Zimmer und treffe dort auf Markus Lanz.
Der hat auch schon bessere Fragen gestellt.
Und ist garantiert auch schon Mal ausgerutscht.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Der mittlere Dienst...

Huch, Schreck lass nach, kein Post zum Thema kochen?
Muss wohl an dem Sch***wetter liegen, oder ich werde langsam älter.
Nein, ganz im Ernst: Wir denken darüber nach, wie wir einem lieben jungen Mann, den wir ganz gut kennen, zu einer Arbeitsstelle verhelfen können, die seinen Fähigkeiten entspricht und die ihm auch noch Freude macht.
Möglichst in Köln und möglichst bei der Stadt.
Aber das ist nicht so einfach, wie man sich das denkt.
Freie Stellen bei der Stadtverwaltung werden zuerst mal intern ausgeschrieben.
Und erst wenn es darauf keine geeigneten Bewerber gibt, dann landen die Stellen im externen Bereich. Das ist Fakt.
Erschwerend für den jungen Mann kommt hinzu, dass er bis heute noch kein Arbeitszeugnis vorweisen kann, weil er entweder nur gejobbt hat oder als Aushilfe tätig war, ohne Vertrag und ohne festes Gehalt. Er hat allerdings einen ziemlich guten Studienabschluss.
In der Türkei... BWL.
Sämtliche Dokumente liegen in beglaubigter Übersetzung ins Deutsche vor.
Aber da er verheiratet ist und seine Ehefrau ausreichend verdient, wird er von der ARGE nicht als dringender Fall eingestuft. Praktisch überhaupt nicht.
Jetzt haben wir eingegriffen und kümmern uns mit seiner Zustimmung um eine Lösung.
Es wäre schön, wenn meine Leserinnen und Leser hier mit einigen Ideen und Vorschlägen rüber kommen. Ich höre jedem zu und bin zu allen Schandtaten bereit.
Auch wenn es um Tipps geht, wie man sich für den mittleren Dienst bei der Polizei zu bewerben hat.
Warum nicht ? Herzlichen Dank.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Frühling im Winter

Endlich Schnee!
Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber etwa vor drei oder vier Wochen, da gab es endlich Schnee. Nein, richtigen Schnee, nicht nur so einen kleinen Hauch. Nein, richtigen Schnee.
Da bekamen es einige Leute mit der Angst zu tun und fegten schon einmal die Garageneinfahrt.
Man kann ja nie wissen ...
In den Wetternachrichten war dann die Rede von der Warmluft, die in den nächsten Tagen aus Spanien und Nordafrika zu uns kommt.
Nun, ich habe sofort alles stehen und liegen gelassen und lediglich nagelneue Winterreifen besorgt. Mit denen fuhr ich dann auch, deutliche Spuren im Schnee hinterlassend, zum Supermarkt und zur Tankstelle.
Ja, das war es schon.
Am nächsten Tag, am nächsten Morgen: Nichts, Niente, Nada, Alles Fott!
Jetzt sitzen wir hier im Westerwald, Dreihundertundzehnmeter hoch, und warten.
Wir warten auf den Schnee.
Heute furchtbare 9,2° Grad, kein Wind und kein Schnee.
Wie halten das die Tiere nur aus!!!
Ich mache mir langsam Sorgen ...

Dienstag, 17. November 2015

Kuchen satt !!!

Wir machen uns auf den Weg zur Mitte der Gemeinde.
Dort befindet sich eine schöne Bäckerei mit Café.
Aber die eigentliche Überraschung zeigt sich in dem Ladenlokal vorher:
Endlich gibt es bei uns in der Gemeinde ein gutes Obst- und Gemüsegeschäft.
Wir halten kurz im Sauseschritt und Feldsalat wandert in die Tüte.
Und: Es gibt FRISCHEN Spinat. Mein Gott...
Weiter zum Café.
Das Angebot an Torten und Teilchen ist überschaubar, aber nett und freundlich.
Also, die dralle Bedienung. Nett und freundlich.
Herrentorte, Schwarzwälder Kirsch und Flockensahne landen auf den kleinen, unpraktischen Tischen. Na ja, besser als nix und sehr sauber.
Mein Kakao besteht tatsächlich aus Milch mit richtigem Kakaopulver.
Wo gibt es das noch?
Latte Macchiato - heiss und riesig.
Sogar der Bürgermeister ist zu Gast.
Typisch: Kaum sind wir mal draussen, schon steht die Prominenz herum.
Selbst Anita, die direkte Nachbarin, ist dort zu Gast.
Sie musste genau wie wir drei Kilometer weit fahren, um uns dort zu treffen...